Existenz von Bigfoot "endgültig, 100-prozentig, ganz sicher und definitiv wissenschaftlich bewiesen"?

Bigfoot alias Sasquatch wird seit Jahrzehnten in den Wäldern Nordamerikas gesucht. Immer wieder kamen dabei schon vor den Zeiten des Internet Melden in die Medien, dass die Existenz des "Affenmenschen" nun "belegt" sei. So auch aktuell jetzt: Das Projekt "The Sasquatch Genome Project" (hier) soll den wissenschaftlichen, genetischen Beweis erbracht haben, dass der Riesenaffe tatsächlich existiert. So titeln aktuell verschiedene Medien. Hier alle Fakten dazu.


Von Lars A. Fischinger

Hallo, Ihr Lieben und Freundinnen & Freunde des Phantastischen!

Seit rund fünf Jahren sammelt das "Bigfoot-Gen-Projekt" unter eigenen Angaben mit einem finanziellen Auffand von über 500.000 US-Dollar Proben, die angeblich von Bigfoot stammen könnten.

Über 100 vermeintliche Sasquatch-Proben wurden bei diesem Projekt um Dr. Melba S. Ketchum und Adrian Erickson gesammelt und deren Gen-Code entschlüsselt. Am 1. Oktober 2013 nun berichtete CBS (hier), dass diese Beweise für die reale Existenz von Bigfoot in Dallas auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurden. Für Erickson und Ketchum bestehe nun kein Zweifel mehr, dass die GEN-Untersuchungen auf eine bis dato unbekannte Rasse hinweisen. Zugleich sollen "sensationelle" Fotos/Videos dies belegen.

Am 4. Oktober übernahm auch der Nachrichtensender N24 nach der Pressekonferenz in Dallas diese Meldung in einem Onlinebeitrag. Diesen Beitrag twitterte ich und postete ihn auf meiner Facebook-Seite, doch er wurde kurz danach wieder von den N24-Online-Seiten entfernt (hier). Auch die BILD legte nach (hier und hier) - und sprach von dem absoluten Beweis für die Realität des Affenmenschen. Von BILD stammt auch das Zitat in der Überschrift dieses Blog-Spot. Andere Medien folgten mit entsprechenden Meldungen.

Aber die ersten Gerüchte brodeln. Etwa, dass der Bigfoott der Videos/Filme dem "Kult-Affen" Chewbacca (hier) von STAR WARS sehr ähnliche sehe. Oder, dass es mehr als unglaubwürdig sei, dass über eine halbe Millionen US-Dollar in das (fraglos sehr lobenswerte!) Projekt flossen, aber die Bigfoot-Hounter nur derart schlechtes Bildmaterial liefern können. Fragwürde "Bigfoot-Filme/Bilder" kommen ja auch tatsächlich alle paar Wochen durch den Boom des Web an die Öffentlichkeit.

Auch wenn es in der Tat seltsam ist, dass die Forscher eine so schlechte Videoausrüstung besessen haben sollen, bleibt ja natürlich noch die genetische Analyse der Proben. Und eben vor allen diese sollen ja den Beweis erbracht haben.

Jedoch werden natürlich auch diese angezweifelt. Selbstverständlich mit der bekannten Aussage, dass die Proben "verschmutzt" seinen. Aber auch damit, dass Dr. Ketchum der akademische Grad des "PhD" fehlt und sie damit keinen wissenschaftlichen Forschungsdoktorat oder ein Doktorstudium besitzt (s. hier). Lediglich eine Tierärztin sei sie, die ihr privates Genlabor betreibt. Das ist auch soweit korrekt und Ihr könnt ihr Labor "DNA Diagnostics Inc." hier finden. Hier findet Ihr auch eine entsprechende Pressemitteilung ihres Labors zum Thema "Bigfoot-DNA". Folglich wird Dr. Ketchum von den Kritikern die Qualifikation abgesprochen, dass sie bzw. ihr Labor die Proben auch kompetent analysierte.

Dr. Ketchum und die Untersuchungen der 111 Proben sind aber auch nicht neu. Bekanntlich läuft ja auch das Projekt schon seit fünf Jahren. So etwa erschien schon am 13. Februar 2013 eine Pressmitteilung (hier) zu den genetischen Untersuchungen, in der es unter anderem hieß:

"Im Gegensatz zu den nuDNA Resuldaten war die Sasquatch mtDNA vollständig von modernen Homo sapiens, die anzeigt, dass die Spezies eine Hybridkreuzung zwischen modernen Homo sapiens in der mütterlichen Linie und einer unbekannten hominiden  männlichen Vorläuferzellen ist."


Doch zu dieser Zeit gab es bereits umfassende Kritiken an den GEN-Analysen des Bigfoot-Projektes (hier und hier), da zum Beispiel bereits im November 2012 diese sensationellen Analysen von Dr. Melba Ketchum angekündigt wurden (hier). Auch die Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Fachmagazin, in dem die Ergebnisse erscheinen sollten, steht angeblich an, da diese von Dr. Ketchum versprochen sein soll. Als diese dann jedoch in "DeNOVO" erschienen (hier) - munkelten die Skeptiker, dass dieses "Fachmagazin" nur gegründet wurde, um diese Ergebnisse zu publizieren ...

Dennoch sind auf den Seiten des "The Sasquatch Genome Project" umfassende Ergebnisse der Studien online einzusehen. Der versierte Genetik-Kenner findet diese hier. 

Ich persönlich schließe nicht aus, dass es eine solche Kreatur (oder Kreaturen) geben könnte. Wesentlich eher als etwa "Nessie" in Loch Ness in Schottland. Siehe dazu auch dieses Video auf meinem Mystery-Vlog bei YouTube

Es bleibt also wie so oft abzuwarten, ob es nun tatsächlich der Beweis für Bigfoot ist ... aber auch, ob dies in irgendeiner Form auf die Sichtungen von Affenmenschen in Asien oder auch Australien anzuwenden sein wird ...

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      (Walter-Jörg Langbein, 1993 in "Die großen Rätsel der letzten 2500 Jahre")


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